Donnerstag, 17. August - Samstag, 19. August in Cannock

Länderspiele mit England

England – Deutschland 1 : 1 (0:0)

Donnerstag, 17.08.2006 - 19:00 in Cannock

Remis im ersten Test gegen den WM-Gruppengegner

Natascha Keller erzielte das späte 1:1

Weise: „Zu passiv agiert“

dha - Im ersten von zwei Testspielen gegen den späteren WM-Vorrundengegner England (WM vom 27. September bis 8. Oktober in Madrid) spielten die deutschen Damen am Donnerstagabend in Cannock 1:1-Unentschieden (0:0). Der Führungstreffer durch Mel Clewlow fiel erst in der 63. Minute per Strafecke. Natascha Keller, die am Samstag ihr 250. Länderspiel im Nationaltrikot bestreiten wird, sorgte in der Schlussminute vor Abpfiff für den verdienten Ausgleichstreffer.

Bundestrainer Markus Weise, für den es bei dem Lehrgang in Cannock auch noch um Kaderentscheidungen auf der Torwartposition und im Sturm geht, war nicht voll zufrieden mit der Leistung: „Nicht alle, aber einige haben hier zu passiv agiert. Wenn gegen einen so unangenehmen Gegner nicht alle ‚griffig’ sind, dann wird es schwierig. Ich habe den Mädels auch gesagt, dass sie in einem solchen Spiel aus ihrer Komfortzone herauskommen müssen.“
Dem deutschen Team gelang es nicht wie vorgenommen, die Spielkontrolle komplett zu übernehmen. Dadurch entwickelte sich ein sehr verteiltes Match, in dem die Deutschen zwar die hochkarätigeren Chancen aus dem Spiel heraus hatten, aber die Gastgeberinnen immer wieder durch Strafecken gefährlich waren. Barbara Vogel, die beide Spiele in Cannock bestreiten wird, nachdem ihre Kolleginnen und Kontrahentinnen um die zwei Torhüterplätze bei der WM, Yvonne Frank und Kristina Reynolds, bei der Champions Trophy ihre schweren Spiele hatten, um sich zu beweisen, machte dabei bis zur 63. Minute eine sehr gute Figur.
Dann war auch sie machtlos. Nachdem die Rüsselsheimer Torfrau einen Flachschlenzer noch pariert hatte, fiel der Nachschuss Mel Clewlow genau vor die Füße, die aus kurzer Distanz volley genau neben den Pfosten traf. England zog sich nach der späten Führung komplett zurück, während Deutschlands Damen mit einer weit aufgerückten Abwehrchefin Marion Rodewald noch auf den Ausgleich drückte. Die Mühe wurde belohnt. Nach einer Flanke von der Kapitänin auf der rechten Seite, schoss ihre Kölner Teamkollegin Kerstin Hoyer Richtung Tor und Natascha Keller lenkte die Kugel am langen Pfosten zum 1:1 ins Gehäuse.
Zuvor hatten in der ersten Hälfte bereits Anke Kühn und Alexandra Kollmar – neben Silke Müller und Maike Stöckel eine von drei Kandidatinnen auf zwei Plätze im Sturm des WM-Teams. Kühn profitierte von einer guten Keller-Vorarbeit, die über links durchgebrochen war, aber aus kurzer Distanz nur den Pfosten traf. Kollmar vertändelte in aussichtsreicher Position die Kugel, bevor sie zum Abschluss kam. In Halbzeit zwei verfügten die Weise-Schützlinge erneut über zwei Großchancen, als Stöckel nach einem starken Konter nicht die freistehende Keller sah, sondern es selbst probierte und dabei die Kugel nicht voll traf und als Vorarbeit von Keller über links Kerstin Hoyer im Ffallen nur in die Torhüterin schieben konnte. „Wir haben heute auch im gegnerischen Kreis zu inkonsequent gespielt“, so Weise, „und aus unseren vorhandenen Großchancen nichts gemacht.“ Das Team hat die Chance, es im zweiten Aufeinandertreffen am Samstag um 12 Uhr (13 Uhr deutscher Zeit) besser zu machen.

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» Unser Team in Cannock

Torschützinnen:
63.'   1:0   Mel Clewlow (KE)
70.'   1:1   Natascha Keller