Hupes Welt 52 - 1. Dezember 2004

   

Marsianer

Elo, aus der Stadt mit dem größten Hockeystadion der Welt, den ältesten noch fahrenden Motorrädern, dem langsamsten Internet und Polizei-Eskorte beim Lauf. Aus dem Hotel. Das Pearl-Continental Hotel ist eine künstliche Welt. Es ist wie in einer futuristischen Sciencefiction-Vision, in der auf dem Mars unter einer großen Glaskuppel eine eigene Vegetation und ein weltliches Biotop existieren und funktionieren. Die riesige Hotellobby beherbergt alles Lebensnotwendige wie Aufzüge, Aquarium, Shoppingmeile, Restaurants etc. Nur über eine Luft-Sicherheitsschleuse kann man das Biotop betreten und verlassen, dann selbstverständlich gefolgt von genannter Polizei-Eskorte. Aus Sicherheitsgründen. Also stellt man sich da draußen eine böse, dunkle, feindliche, mit Sprengstoffgürteln ausgestattete Welt vor. Und ist überrascht, dass jeder Einheimische erfreut grüßt, winkt, singt, neugierig stehen bleibt und fragt. Soviel zur Stadt, der äußeren.
Die dritte Welt in der Welt in der Welt ist die der deutschen Delegation. Sie hat auch schon die Härte der äußersten Welt erfahren müssen. Werners Laptop wurde geklaut. Aber nicht etwa hier im bösen Pakistan. Nein, zu Hause im heimeligen, vertrauten, friedlichen Frankfurt. Alles andere ist angekommen und liegt verstreut in den Zimmern. Es ist ja auch schon Tag 3. Das bedeutet, dass einem auch das Essen schon auf die Nerven geht und nicht nur die Besprechungen. Das heißt außerdem, dass mittlerweile sämtliche Mannschaften im Hotel angekommen sind und um den inoffiziellen Titel des lockersten und witzigsten Teams streiten.
Heute, Training auf Platz 2. Restauration der Anlage hat nur für ein Tor gereicht. Beim anderen lag die Latte auf den Pfosten aufgelegt. Höppi befestigte sie notdürftig. Anschließend legten nach einem Flori-Schlenzer noch mal alle Hand an. Je zwei Arbeiter rechts und links, die mit dem Schläger Lattennägel bearbeiteten.


  Foto: Herbert Bohlscheid (info@sortfoto.tv)

Ist die Welt überhaupt zu retten?


Emil an Hupe
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