Interview
mit Wolfgang Hillmann und Harald Steckelbruck


"Auseinandersetzung mit anderen Spielstilen"


Die Premiere eines Acht-Nationen-Turniers ist ein wichtiger Schritt in der Nachwuchsarbeit des Deutschen Hockey-Bundes. Wolfgang Hillmann, DHB-Vizepräsident Jugend, und DHB-Jugendsekretär Harald Steckelbruck zeichnen im Interview ein Bild von den intensiven Bemühungen um den Hockey-Nachwuchs in Deutschland.



Was war der Beweggrund, ein solches Turnier in Deutschland ins Leben zu rufen?

Hillmann: „Es war der ausdrückliche Wunsch des leitenden Bundestrainers männlicher Nachwuchs Uli Forstner sein Team mit den weltbesten Nachwuchsteams in eine Turnierbelastung zu bringen.“


Wie sieht es in der Zukunft aus? Wird es solche Turniere auch für die Juniorinnen in Deutschland geben?

Steckelbruck: „Der DHB will die sportliche Zielsetzung auch mit den Juniorinnen durchspielen. Wir hoffen wir können unsere sportfachlichen Partner Innenministerium Bund und Land NRW und die Sponsoren für diese Idee begeistern.“


Ist ein solches Acht-Nationen-Turnier auch an anderen Standorten als dem WHP möglich?

Steckelbruck: „Acht-Nationen-Turniere können auch an anderen Standorten stattfinden.“


Wie war die Resonanz bei den anderen Nationen auf die Einladung zu diesem Turnier?

Steckelbruck: „Die Resonanz bei den eingeladenen Nationen war sehr positiv.“


Welche Tendenzen gibt es in der Nachwuchsarbeit beim DHB?

Hillmann: „Der DHB bemüht sich mit seinen Landesverbänden eine möglichst breite Ausbildungsquantität und -qualität zu sichern und in den DHB Kadern eine möglichst gute Vorbereitung für eine lang erfolgreiche Leistungssport-Karriere bei den Damen und Herren zu entwickeln.“


In Holland sollen die U21-Nationalteams zweimal wöchentlich gemeinsam trainieren. Kann Deutschland da mit den Gegebenheiten (größere Distanzen) überhaupt mit halten? Wenn ja, wie?

Hillmann: „Wir müssen gegenüber Holland einiges in das Vereinstraining und einiges in das dezentrale Stützpunkttraining verlagern. Wir schaffen die Ziele nur mit hoher Selbstverantwortung der Spielerinnen und Spieler.“


Der DHB nimmt mit den U16-Teams generell nicht an den Europameisterschaften teil. Welche Überlegungen stecken dahinter?

Hillmann: „Wir wollen in diesen frühen Jahren der Leistungsport-Karriere eher Kaderbreite entwickeln und nicht so früh die Jahrgänge selektiv verkleinern.“


Warum ist es wichtig, mit den U21-Teams auch mal gegen nicht-europäische Teams zu testen?

Hillmann: „Die direkte Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen athletischen, technischen und taktischen Spielstilen ist Anreiz und fordert zu neuen Trainingsanforderungen heraus.“


Es gab durch die Trainerwechsel bei den A-Teams auch Veränderungen im Nachwuchsbereich. Ist der Prozess abgeschlossen?

Hillmann: „Im weiblichen Bereich hat es ein Aufrücken aus dem Nachwuchs in den Damenbereich (Michael Behrmann) gegeben. Der langjährig erfolgreiche Nachwuchstrainer Marc Herbert ist damit dann zum Chef-Nachwuchstrainer aufgerückt. Durch die Übernahme der wU18 durch Lisa Jacobi jetzt nach der EM ist das System dann wieder komplett.“


Wie funktioniert im Nachwuchsbereich die Zusammenarbeit mit Verbänden und Vereinen?

Hillmann: „Die Zusammenarbeit mit den Verbänden funktioniert nahezu überall gut. Die Zusammenarbeit mit den Vereinen passiert insbesondere zwischen den Bundestrainern und den zuständigen Vereinstrainern in der Regel immer direkt und auch erfolgreich. Zunehmend Schwierigkeiten bereiten uns die veränderten (meist nicht ausreichenden) Förderbedingungen für unsere Sichtungsmaßnahmen in den Ländern.“


Wie gut strukturiert ist die Talentförderung in den verschiedenen Bundesländern? Gibt es große Unterschiede?

Hillmann: „Die Förderstruktur mit U12, U14, U15 und U16 aufsteigenden Stufen ist in den Ländern gleich. Die Anzahl der Maßnahmen und der Talente und logischerweise die Stärke der Auswahlmannschaften ist schon eher sehr unterschiedlich.“


Wie realistisch ist es, dass von den bei der DKV Junior-Trophy eingesetzten Spielern welche bei Olympia 2012 am Start sind?

Hillmann: „Wir setzen große Hoffnungen auf die heutigen Junioren-Jahrgänge, dass sie durch kontinuierliche Weiterentwicklung eine gute Konkurrenz zum Herrenkader der WM 2010 sein können.“


Mit der DKV engagiert sich erstmals ein Sponsor gezielt im Nachwuchsbereich. Wie bewerten Sie das?

Steckelbruck: „Die DKV ist damit ein starker Zukunftspartner. Zukunftsvorsorge ist eine starke Aufgabe für ein Unternehmen wie die DKV und den DHB. Das paßt sehr gut zusammen.“


 

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