Ahrensburg- Von diesem Tag werden sie an der Fannyhöh noch lange erzählen. Von dem
Moment, als Hamburgs Hockey-Legende Christian "Büdi" Blunck zur
Siebenmetermarke schritt, Maß nahm - und die Kugel rechts am Tor
vorbei lenkte Ausgerechnet der Olympiasieger von Barcelona 1992,
inzwischen Spielertrainer beim Rissener SV, machte den THC Ahrensburg
mit seinem Fehlversuch zum Champion, zum Überraschungssieger im
Pokalwettbewerb von Hamburg und Schleswig-Holstein.
Mit 5:4 (1:1, 1:1) nach Siebenmeterschießen bezwang der THCA die zwei
Klassen höher in der Regionalliga spielenden Gäste, holte sich damit
im zweiten Anlauf den Cup. Vor einem Jahr hatten die Stormarner das
Finale unglücklich gegen den Club an der Alster verloren.
Die Rissener waren sich ihrer Sache offenbar zu sicher, das war schon
beim Aufwärmen zu spüren. Während sich das THCA-Team konzentriert
vorbereitete, ließen es die Gäste locker angehen. "Sie haben uns
unterschätzt, das haben wir gleich gemerkt", sagte THCA-Teamsprecher
Jan Breckling, der Sekunden nach dem Anpfiff mit einem langen
Schlenzer die frühe Führung einleitete. Nico Hansen legte geschickt
auf Thomas Schlichtmann ab - 1:0.
Nach dem Ausgleich in der 25. Minute besaßen die Hamburger die beste
Möglichkeit zum Sieg, als sie nach Ablauf der Spielzeit noch eine
Strafecke ausführen durften. In der Lotterie Siebenmeterschießen
scheiterte vom THCA nur Lars Appel. Torwart Niels Steller parierte
einen Versuch, Björn Richter, Florian Führer, Breckling und Hansen
verwandelten. Dann patzte Blunck - und an der Fannyhöh knallten die
Sektkorken.
Über Bluncks Besuch hätten sich die Ahrensburger übrigens auch ohne
dessen spielentscheidende Rolle gefreut. "Das ist schon eine große
Sache, einmal gegen ihn antreten zu können", sagte Breckling. Einen
exzellenten Eindruck hinterließ dabei THCA-Verteidiger Johannes
Lichtenfeld, der Blunck meist sicher im Griff hatte. söb