Mittwoch, 27. September - Sonntag, 8. Oktober in Madrid

11. Weltmeisterschaft

Niederlande – Deutschland 0:0

Mi., 04.10.2006 - 12:00 Weltmeisterschaft in Madrid

Remis erkämpft

dha - Die deutsche Damen-Nationalmannschaft hat sich in ihrer fünften und letzten Vorrundenpartie bei der Weltmeisterschaft in Madrid ein 0:0-Unentschieden gegen Europameister Niederlande erkämpft und belegt damit Platz drei oder vier im Abschlussklassement der Gruppe A (abhängig vom Resultat der heutigen Partie Spanien-England um 16.00). Somit trifft sie nun am Freitag im Platzierungsrundenspiel um die Ränge fünf bis acht auf den Dritten oder Vierten aus Pool B.

Heute stand die bisherige Ersatztorfrau Kristina Reynolds zwischen den deutschen Pfosten und hat ein über das andere Mal ihr Team vor einem Rückstand bewahrt. (Foto: © D.Zorn)

Die bereits für das Halbfinale qualifizierten Holländerinnen begannen sehr konzentriert und erspielten sich schon nach zwei Minuten die erste Strafecke. Doch Torhüterin Kristina Reynolds, die heute für die etatmäßige Stammkeeperin Yvonne Franck zwischen den Pfosten stand, fischte den Schlenzball von Kim Lammers mit dem Handschuh aus dem bedrohten Eck. In den folgenden Minuten entwickelte sich eine sehr kampfbetonte Begegnung, in der klare Torchancen aufgrund zweier starker Abwehrreihen zunächst Mangelware blieben. So mussten die gut 500 Zuschauer bis zur 20. Minute warten, ehe Ellen Hoog mit einem spektakulären Solo für Gefahr im deutschen Kreis sorgte.

... (Foto: © W. Sternberger)

Zum Glück für den Olympiasieger konnte Kapitänin Marion den Schuss in letzter Sekunde abblocken. Die Schlussphase der ersten Hälfte gehörte weiter den Damen in orange: So hatte Reynolds nach 30 Minuten Glück, dass ein Schuss von Lammers aus spitzem Winkel am Außenpfosten landete. Und kurz darauf retteten Reynolds und Putzerin Martina Heinlein nach einem Strafeckenschlag von Minke Booij mit vereinten Kräften kurz vor der Torlinie.

Noch mehr Verletzungen sind absolut verzichtbar, Kerstin Hoyer mußte allerdings nach Spielende in einem Krankenhaus wegen einer Fingerverletzung geröngt werden. Das Untersuchungsergebnis steht noch aus. (Foto: © D.Zorn)

Auch nach dem Wechsel drängte Holland gleich wieder auf die Führung und wäre beinahe belohnt worden, als ein Stecher von Minke Smabers nur um Zentimeter das Gehäuse verfehlte (37.). Drei Minuten später stand erneut Reynolds im Mittelpunkt des Geschehens – auch diesmal blieb die junge Hamburgerin im Eckenduell mit Kim Lammers die Siegerin. Nach 45 Minuten sahen die Zuschauer dann die erste gefährlich Kreissituation Deutschlands: Fanny Rinne hatte auf der linken Seite Silke Müller bedient, die mit ihrer argentinischen Rückhand fast von der Grundlinie Torhüterin de Roever prüfte.

... (Foto: © W. Sternberger)

Wer nun dachte, dies sei der Beginn einer deutschen Offensivphase, sah sich getäuscht. Auch in der Folge blieben die Niederländerinnen das dominante Team. Vor allem Lammers stellte die deutsche Abwehr immer wieder vor große Probleme. So hatte Reynolds Glück, dass die dynamische Stürmerin in der 47. Minute aus acht Metern knapp verzog. Zehn Minuten später blieb die Harvestehuderin auch im eins gegen eins Sieger, nachdem Lammers die Kugel am Siebenmeterpunkt mit dem Rücken zum deutschen Tor angenommen hatte.

... (Foto: © W. Sternberger)

In der Schlussphase hätten die Damen von Markus Weise den Spielverlauf dann aber fast noch auf den Kopf gestellt. Zunächst parierte de Roever glänzend einen Strafeckenschlag von Fanny Rinne (62.). Und nur eine Minute später bewahrte sie ihr Team mit einem Schläger-Save gegen eine Ecken-Ablage von Anke Kühn vor einem Rückstand. Große Aufregung dann Sekunden vor dem Abpfiff, als dem Team von Markus Weise noch eine weitere Strafecke zugesprochen wurde. Aber auch diesmal konnte de Roever den Schlag von Rinne parieren. Da die Wiederholungsecke abgelaufen wurde, blieb es beim torlosen Remis.

Maike Stöckel im Kampf um die Lufthoheit in dieser Szene. (Foto: © D.Zorn)

Stimmen zum Spiel:

Markus Weise:
„Wir haben eine gute Partie gemacht, das 0:0 ist ein gutes Resultat für uns. Es ist natürlich schade, dass wir unserer drei Ecken nicht voll getroffen haben. Insgesamt sind wir verdient ausgeschieden, weil wir gegen Spanien und England nicht genug Chancen rausgespielt haben und unsere Ecken schwach geschossen haben. Die Anzahl an Gegentoren war okay, das Offensivspiel nicht. Wir haben nur 60 bis 70 Prozent von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Dazu kamen mit Tina Bachmann und Nadine Ernsting-Krienke zwei schwerwiegende Verletzungen hinzu, die wir nicht kompensieren konnten.“

... (Foto: © W. Sternberger)

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» Unser WM-Team in Madrid

Torschützinnen:
keine
Strafecken:
Deutschland 4 (kein Tor)
Niederlande 3 (kein Tor)

Schiedsrichterinnen:
Gina Spitaleri (ITA)
Chieko Akiyama (JPN)