Mittwoch, 27. September - Sonntag, 8. Oktober in Madrid

11. Weltmeisterschaft


Indien – Deutschland 2:3 (1:1)

Freitag, 29.09.2006 - 18:00 Weltmeisterschaft in Madrid


Mühsamer Sieg im zweiten Vorrundenspiel der Weltmeisterschaft


dha - Die deutschen Damen haben – 48 Stunden nach der 0:1-Auftakt-Niederlage gegen Spanien – das zweite Spiel der WM in Madrid gegen Asienmeister Indien mühevoll aber verdient mit 3:2 gewonnen. Acht Minuten vor Ende lag die Mannschaft überraschend 1:2 zurück, drehte aber die Partie durch einen Doppelschlag von Mandy Haase und Natascha Keller noch zum Sieg.


Foto: © W.Sternberger

Viel Entschlossenheit musste unser Team heute beweisen (Foto: © W.Sternberger)


Ein konzentrierter Beginn der deutschen Mannschaft, die der indischen Mannschaft wenige Räume ließ. Erst ein böses Foul von Saba Anjum an Tina Bachmann (Nachhakeln) brachte einen gewissen Bruch ins Spiel. Schiedsrichterin Anne McRae (SCO) ließ es durchgehen. Eine Fehlentscheidung von McRae (Fuß von Rodewald außerhalb) brachte Indien die erste Strafecke des Spiels, die aber links vorbei geschlagen wurde (10.). Glück in der 13. Minute als Anjum einen hohen Abpraller von Keeperin Yvonne Frank als Volley verpasste.



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Kerstin Heuer (Foto: © W.Sternberger)


Und Frank klärte kurz darauf bei einem gefährlichen indischen Konter (14.). Da hatte das deutsche Team die Kontrolle über das Spiel längst verloren. Nur durch großen Biss gelang es, die Führung der Inderinnen zu vermeiden und selbst wieder zu Chancen zu kommen. Doch viele leichte Fehler in der Ballannahme und -kontrolle bescherten dem Asienmeister immer wieder einfachen Ballbesitz und Konterchancen. Kerstin Hoyer verpasste in der 18. Minute die größte bisherige Chance der Partie zur Führung, als sie nach einem Linksangriff am langen Pfosten in die Flanke rutschte und halbhoch rechts nur um Zentimeter das Tor verfehlte.


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Freude über das 1:0 nach Strafecke durch Anke Kühn (Foto: © D.Zorn)


Hoyer holte schließlich auch nach Solo die erste Strafecke für Deutschland heraus (21.), die Anke Kühn auf der Linksablage mit einem harten halbhohen Schlenzer auf die rechte Torseite zur etwas glücklichen 1:0-Führung abschloss. Immer noch war es ein offenes Spiel schnellem Spiel in de Offensivzonen doch die gefährlichen indischen Angriffe wurden weniger. Dafür kam die deutsche Offensive nun immer besser ins Spiel. Die schnelle Katharina Scholz stellte die indische Abwehr immer wieder vor Probleme, während Natascha Keller sind noch nicht entscheidend durchsetzen konnte. Pech für Britta von Livonius, als sie nach einer Rechtsflanke den unter der Torhüterin durchlaufenden Ball nicht erwischte (33.). Bestraft wurde eine Unachtsamkeit in der Abwehr kurz vor der Pause, als Surinder Kaur bei einem Freischlag vor dem Kreis nicht gut markiert wurde und einen Stecher durch Franks Schienen zum Ausgleich (34.) platzieren konnte. Maike Stöckel und Hoyer hatten danach noch gute Chancen aus kurzer Distanz die Führung zurückzuerobern, aber es blieb beim 1:1 zur Pause.


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Halbzeitbesprechung im Spiel gegen Indien (Foto: © D.Zorn)


Nach der Pause begann Deutschland wieder mit Biss und Konzentration. Doch das Team hatte weiter Pech mit der schottischen Schiedsrichterin, die zwei klare Strafecken nicht gab. So blieb es weiter spannend. Stöckel und Hoyer rackerten vorn und holten immer wieder gute Chancen heraus. Die chinesische Schiedsrichterin glich sich jetzt der Leistung ihrer Kollegin an, als sie ein klares indisches Fußspiel am deutschen Kreis übersah, was den Inderinnen drei Chancen in Folge einbrachte, die Frank mit Mühe verhindern konnte (43.). In der Offensive wurde häufig zu kompliziert gespielt.


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Katharina Scholz (Foto: © W.Sternberger)


Endlichi n der 47. Minute konnte Natascha Keller die zweite deutsche Strafecke herausholen. Doch Fanny Rinnes Schlenzer wurde zur Beute der erfahrenen Helen Mary Innocent im indischen Tor. Indien blieb durch vereinzelte Konter gefährlich. So rettete Mandy Hasse in der 45. Minute zur langen Ecke, als erneut eine Flanke auf Stecher gespielt wurde. Deutschland konnte aber noch einmal das Tempo erhöhen. Nach einer Volleychance durch Stöckel (54.)gab es die dritte Strafecke, die Rinne erneut leicht vergab. Doch es wurden bald Nummer vier und fünf erarbeitet (56./57.), die aber ebenso schwach ausgeführt wurden. Es wurde eine reine Abwehrschlacht – Deutschland drückte, Indien lauerte auf den einen Konter. Und der kam tatsächlich. In der 61. Minute vereitelte Frank noch den ersten Versuch, aber Kühn verlor den Ball beim Versuch zu klären an Mamta Kharb, deren verunglückter Rückhandschuss an Frank vorbei ins Tor trudelte (61.).


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Grund zum Jubeln für Mandy Haase, die mit dem Tor zum 2:2 erfolgreich war (Foto: © W.Sternberger)


Im Gegenzug gelang Mandy Haase nach Rechtsangriff am langen Pfosten jedoch das 2:2 (62.). Anjum hätte im Konter fast das 2:3 geschossen, doch Frank war diesmal zur Stelle. Und in der 66. Minute hatte Natascha Keller dann die erste Sternstunde dieser WM. Ein Solo über die rechte Seite, bei dem sie fünf Inderinnen aussteigen ließ, schloss sie mit einem Lupfer in den oberen rechten Torwinkel ab. Danach spielte die Mannschaft den hart erarbeiteten aber verdienten Sieg nach Hause.

Nicht eingesetzt wurden die zweite Keeperin Kristina Reynolds und die mit Fingerbruch ausgefallene Nadine Ernsting-Krienke.



Stimmen zum Spiel:


Markus Weise:
„Es war das erwartete Spiel nach der Videoanalyse des indischen Spiels gegen die Niederlande. Leider haben wir bereits in der ersten Hälfte genug Chancen ausgelassen. Und das setzte sich in der zweiten Hälfte bis zum 1:2-Rückstand fort. Es war weniger Erleichterung, die ich nach dem Schlusspfiff empfunden habe, sondern mehr eine Mischung aus Verärgerung und Unverständnis über das Verhalten einiger Spielerinnen auf dem Platz. Offensichtlich gibt es immer noch Kommunikationsprobleme, denn ich habe in der Halbzeitpause klar gesagt, was wir jetzt nicht machen dürfen und genau das wurde dann gemacht. Positiv fand ich, dass das Team nach dem 1:2 nicht nur den Willen entwickelt hat, noch zum Unentschieden zu kommen, sondern auch den Sieg gewollt hat. Das hat man gesehen. Gegen China wird es nun ein schweres Spiel. Die haben beide Partien verloren und es ist für sie nun ein ‚Alles-oder-nichts’-Spiel. Und das ist es eigentlich auch für uns.“

Fanny Rinne:
„Wir schaffen es leider nicht, allzu viel aus unseren Chancen zu machen. Die Verwertung ist immer noch schlecht. Ich habe mich n diesem Spiel besser gefühlt als gegen Spanien. Da habe ich irgendwie das Gefühl gehabt, gar nicht richtig mitzuspielen. Heute bin ich vor allem erleichtert darüber, dass am Ende noch drei Punkte herausgekommen sind.“

Anke Kühn:
„Wir hatten heute schon angesagt, die Ecken mehr über links zu schießen. Das das gleich so gut geklappt hat, freut mich natürlich. Ich habe heute versucht, über den Kampf ins Spiel zu kommen, das ist ja irgendwo auch meine Stärke. Es war einfach wichtig, dass wir dagegen halten. Auch wenn es meine erste Weltmeisterschaft ist, versuche ich hier jetzt mehr Verantwortung zu übernehmen, schließlich gehöre ich zu denen, die schon beim Olympiasieg dabei waren und entsprechend Erfahrung in einem großen Turnier haben.“


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Teamanagerin Dorle Gassert und Britta von Livonius (Foto: © W.Sternberger)



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Teamarzt Dr. Winfried Koller und Tina Bachmann (Foto: © W.Sternberger)


 

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Spieltermine Deutschland
Mittwoch, 27.09.2006 - 16:00
    » ESP - GER   1:0 (0:0)
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    » IND - GER   2:3 (1:1)
Sonntag, 01.10.2006 - 16:00
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Dienstag, 03.10.2006 - 12:00
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Mittwoch, 04.10.2006 - 12:00
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Freitag, 06.10.2006 - 14:00
    » USA - GER   1:0 (0:0)
Sonntag, 08.10.2006 - 12:00
    » ENG - GER   2:1 (2:0)

Torschützinnen:
21.'   0:1   Anke Kühn (KE)
34.'   1:1   Surinder Kaur
61.'   2:1   Mamta Kharb
62.'   2:2   Mandy Haase
66.'   2:3   Natascha Keller

Strafecken:
Deutschland 5 (1 Tor)
Indien 1 (kein Tor)



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